Berg von Aufgaben
„Ich habe das Gefühl, dass ich immer einen riesigen Berg von Aufgaben vor mir habe. Ich arbeite den ganzen Tag, manchmal bis in den späten Abend. Trotzdem habe ich abends das Gefühl, dass ich nicht wirklich was geschafft habe. Das nervt mich und nimmt mir die Motivation. Ich bin müde und frustriert. Und ich frage mich, wofür ich das alles überhaupt noch mache.“ erzählt meine Coachee, nennen wir sie Ulrike.
Ich lade sie ein, dass wir uns den beruflichen Berg genauer anschauen und der Frage nachgehen:
Woraus besteht der Berg an Aufgaben?
„Puh, da fällt mir so viel ein, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“ seufzt Ulrike und schaut mich etwas ratlos an.
„Wann kommen Sie denn morgens in die Firma?“ steige ich ein. „In der Regel um 8 Uhr.“ – „Was tun Sie dann als erstes?“
„Ich begrüße meine Leute, fahre meinen Rechner hoch, schalte den AB aus und mache mir eine Kanne Tee. Meistens kommt dann auch schon die erste Mitarbeiterin mit einer Frage.
Soll ich das jetzt alles auf die Karteikarten schreiben?“ überlegt sie laut und gibt sich gleich selbst die Antwort: „Wir sind ja bei dem Berg von Aufgaben. Dann schreibe ich mal eine Karte für: Fragen von Mitarbeitern beantworten.“
Nach und nach belegt sie den großen, runden Tisch mit Karteikarten und auf jeder steht eine Aufgabe oder ein Stichpunkt. Ich unterstütze sie mit Begriffen wie Kunden, Team, Finanzen, Reparaturen, Bestellungen etc. und zeitlicher Zuordnung wie täglich, wöchentlich, monatlich oder jährlich.
Ulrike fallen immer mehr Aufgaben ein, sie beschriftet Karte für Karte. Nach einer ganzen Weile ist der Tisch praktisch voll belegt.
Der Berg ist jetzt flach und überschaubar
„Was denken, was fühlen Sie, wenn Sie das hier so sehen?“
Ulrike stemmt die Hände in die Seiten und lässt den Blick mehrmals von links nach rechts schweifen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ist. Ich bin ein bisschen überwältigt. Also, ich wusste schon, dass ich viel zu tun habe. Aber wenn ich das jetzt hier so schwarz auf weiß oder bunt sehe – puh. Kein Wunder, dass ich abends k.o. bin.“
Wir fotografieren die Karten und beenden die Arbeitseinheit an dieser Stelle. Ulrike nimmt eine Handvoll Karteikarten mit. Falls ihr noch Aufgaben auf- oder einfallen, kann sie sie beim nächsten Termin dazulegen.
Drei Erkenntnisse
Zu Beginn erschien Ulrike der Berg an Aufgaben riesengroß, mächtig, erdrückend.
- Durch das „Ausbreiten“ verlor der Berg für sie an Wucht.
- Das Bild des vollen Tisches zeigte ihr, wie umfangreich ihre Aufgaben sind und für wie viel sie zuständig ist (oder sich zuständig fühlt).
- Ihre Frustration, Müdigkeit und Erschöpfung wurde für sie nachvollziehbar.
Im nächsten Termin werden wir uns näher mit den Karten beschäftigen und der Frage nachgehen: „Ist das wirklich meins? Muss wirklich ich das machen? Wenn nicht, wer dann?“
Falls es dir wie Ulrike geht und du gern Unterstützung hättest, melde dich bei mir.
Du erzählst kurz, vor welchem „Berg“ du gerade stehst. Gemeinsam finden wir heraus, wie deine nächsten Schritte konkret aussehen und wie ich dich am besten unterstützen kann.
Damit du deinen täglichen „Berg“ mit einem Lächeln bewältigst und noch Kraft, Zeit und Nerven für das hast, was dir wirklich wichtig ist.
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Bild: Steve Lathrop auf Pixabay