Alles zu viel: 7 typische Anzeichen
Es war ein ruhiger Vormittag, Mann und Kinder schon aus dem Haus. Ich saß in der Küche, hatte die Wäsche vorsortiert und wollte damit in den Keller. Eigentlich.
Doch ich schaffte es einfach nicht. Mir war alles zu viel. Der Weg die Treppe hinunter, mit dem vollen Wäschekorb im Arm, war für mich nicht zu machen. Meine Beine waren so schwer, dass ich nicht einmal vom Stuhl aufstehen konnte. Ich saß regungslos da, starrte den Wäschekorb an und fühlte mich nur noch elend, kraftlos und müde.
Gleichzeitig war ich traurig, enttäuscht und wütend über mich selbst, dass ich „das bisschen Wäsche“ nicht hinbekam. Eine diffuse Angst gesellte sich dazu: Dass wir in Wäsche ersticken und die Kinder wegen Verwahrlosung vom Jugendamt abgeholt würden (was natürlich nicht passierte). Wie war es nur so weit gekommen?
Mein Zustand, das musste ich mir eingestehen, kam nicht über Nacht. Ich hatte schon länger Anzeichen bemerkt, die ich ignorierte oder wegwischte. Bis nichts mehr ging.
Vorschau: Im nächsten Beitrag erzähle ich dir, welche konkreten Schritte mir geholfen haben, wieder auf die Beine zu kommen.
7 Punkte, an denen du merkst, dass alles zu viel ist
Schlaf: Du schläfst lange nicht ein, obwohl du hundemüde bist. Du wachst in der Nacht mehrmals auf und brauchst dann lange, bis du weiterschlafen kannst. Oder du liegst wach und grübelst, bis der Wecker klingelt und die Nacht viel zu schnell vorbei ist. Am Tag fühlst du dich wie gerädert. Kaffee ist dein Freund.
Ernährung: Du isst unregelmäßig und meist irgendetwas auf die Schnelle. Oder du isst viel mehr oder viel weniger, als du eigentlich bräuchtest. Außer viel zu viel Kaffee trinkst du kaum etwas.
Bewegung: Du hast zwar ein Abo im Fitnessstudio, einen Pilates- oder Yogakurs gebucht, schaffst es aber zeitlich nicht, hinzugehen. Wenn du dich bewegst, bist du in Hektik oder „auf dem Sprung“.
Pausen: Du machst keine Pausen und arbeitest durch, weil dir sonst diese Zeit fehlt. Immer ist etwas (oder jemand) anderes wichtiger.
Energie: Routineaufgaben, die dir bisher leicht fielen, strengen dich an. Abends bist du nur noch platt, hast keine Lust mehr auf Familie, Freunde oder Freizeit und willst am liebsten deine Ruhe. Am Wochenende erholst du dich nicht wirklich und es graut dir vor der nächsten Woche.
Kontakt: Du ziehst dich immer mehr zurück, vermeidest Verabredungen und Gespräche und sagst Einladungen, selbst von wichtigen Menschen, immer öfter ab.
Zuversicht: Du zweifelst, ob du überhaupt eine gute Chefin, Partnerin und Mutter bist und ob es richtig war, eine Firma bzw. eine Familie zu gründen. Du fragst dich, ob es jemals wieder anders wird oder ob du wohl jemals wieder „die Alte“ wirst.
Fazit (du ahnst es bestimmt): Wenn du an mehreren Stellen genickt hast und vielleicht weitere Anzeichen bei dir erkennst, solltest du zeitnah etwas unternehmen.
Wichtig: Wir reden hier nicht davon, dass du mal einen schlechten Tag hast oder etwas nicht so läuft, wie geplant. Wir reden davon, dass mehrere der obigen Anzeichen seit Wochen oder Monaten anhalten und nicht von alleine besser werden oder verschwinden.
Drei grundlegende Gedanken für dich:
Entscheide dich, ob du a. so weitermachen möchtest wie bisher oder b. etwas ändern möchtest.
a. Es ist dir alles zu viel, doch du möchtest (noch) nichts ändern? In Ordnung. Oft brauchen wir einen gewissen Leidensdruck, bevor wir bereit sind, ein Thema bzw. eine Veränderung anzugehen.
b. Du möchtest etwas ändern? Das ist großartig! Diese Entscheidung ist der erste und wichtigste Schritt zu einer Verbesserung.
Du hast dich also entschieden: Ja, ich möchte etwas ändern. Doch du weißt nicht, wo oder wie du anfangen sollst?
Finden wir es gemeinsam heraus. Buche dir am einfachsten einen persönlichen Gesprächstermin. Das geht mit wenigen Klicks. Danach weißt du, was du konkret tun kannst, damit sich deine Situation ändert und es dir endlich wieder besser geht. Lass uns reden!
P.S.: Kennst du schon Mimi- die Minute für mich? Sie ist der kleinste Schritt, etwas Tolles für dich zu tun. Probiere sie doch aus, bis die Bestätigung für unser Gespräch in deinem E-Mail-Fach ist.
P.P.S.: Vielleicht hilft dir mein Beitrag Coaching oder Therapie? zu entscheiden, ob du dich bei mir melden sollst.
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