Frau mit langem Zopf überlegt, Fragzeichen über ihr. Coaching oder Therapie? Christine Kiunke Coaching für Frauen mit Firma und Familie

Coaching oder Therapie?

„Hallo Frau Kiunke, hier ist XY. Mir geht es seit einer Weile nicht gut. Besonders ein Thema in der Arbeit belastet mich sehr. Meine Freundin sagt, ich soll eine Therapie anfangen; ich würde aber lieber ein Coaching bei Ihnen machen. Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll. Können Sie mir weiterhelfen?“

Gespräche wie dieses, in denen eine Person überlegt, ob sie zu mir ins Coaching oder besser in eine Therapie gehen soll, führe ich immer wieder. Ich antworte dann in etwa Folgendes:

(Für die bessere Lesbarkeit verwende ich nur die männliche Form. Selbstverständlich sind alle anderen hier auch mitgedacht und mitgemeint.)

Der grundsätzliche Unterschied zwischen Therapie und Coaching

  • Sehr einfach gesagt: Ein Psychotherapeut arbeitet in der Regel mit psychisch erkrankten Menschen, die eine bestimmte, ärztliche Diagnose haben (z. B. Angststörung oder Depression).
  • Ein Coach (ohne therapeutische Zusatzqualifikation) arbeitet mit psychisch gesunden Menschen.
  • Gleichwohl kann ein Coachee in der Krise, erschöpft oder stark gefordert sein. Die psychische Belastung sollte jedoch nicht so hoch sein, dass eine psychotherapeutische Behandlung notwendig ist. Im Umkehrschluss: Jemand muss gesund und stabil genug für ein Coaching sein.

Meine Empfehlung für das weitere Vorgehen

  • Als erstes ein Besuch beim Hausarzt, um abzuklären, ob körperlich alles in Ordnung ist. Das Gefühl von Erschöpfung kann z. B. an einem Infekt liegen, an Eisenmangel oder einem zu niedrigen Blutdruck. Das gilt es herauszufinden und ggf. zu behandeln.
  • Im Weiteren sollte besprochen werden, ob eine psychische Erkrankung vorliegt, zu der der Hausarzt dann eine erste Einschätzung gibt.
  • Wenn die Vermutung einer psychischen Erkrankung nahe liegt, überweist er zu einem Psychiater (Mediziner mit Facharztausbildung), der eine gesicherte Diagnose stellen und eventuell Medikamente verschreiben wird.
  • Gleichzeitig kann der Hausarzt alles Nötige für eine Psychotherapie ausstellen.
  • Wenn keine psychische Erkrankung vorliegt, ist der Weg frei für ein Coaching.

Meine klare Haltung als Coach

  • Ich bin studierte Sozialpädagogin und Coach, keine Psychologin oder Psychotherapeutin. Deshalb ziehe ich eine klare Grenze zur Therapie und „doktere nicht irgendwie“ an dir und deinem Thema herum. (Ich weiß aus vielen Erzählungen, dass das nicht selbstverständlich ist.)
  • Um diese Abgrenzung noch besser und sicherer hinzubekommen, habe ich mich zur MHFA Ersthelferin für psychische Gesundheit ausbilden lassen.
  • Solltest du in Therapie sein, beginnen wir in der Regel erst im Anschluss daran mit dem Coaching.
  • Wenn ich im Erstgespräch oder im Verlauf des Coachings den Eindruck bekomme, dass dir eine Therapie möglicherweise besser hilft, spreche ich es an. Ich empfehle dir dann, das abzuklären (siehe oben) und nenne dir bei Bedarf eine Therapeutin oder einen Therapeuten aus meinem Netzwerk.

Ich hoffe, dieser Beitrag konnte einiges klären und dir möglicherweise bei deiner Entscheidung helfen.

Hast du eine Frage oder Anmerkung zum Thema Coaching / Therapie? Möchtest du deine Erfahrung teilen? Dann scheue dich nicht, mir eine Mail zu schreiben. Ich freue mich, von dir zu lesen und antworte dir innerhalb von zwei Arbeitstagen.

Weitere, wertvolle Informationen findest du hier:

Bild von Tumisu auf Pixabay

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